Source/Quelle: https://kontrapolis.info/14474/
(deutsch siehe unten)
As anarchists, anti-fascists, and people who are part of autonomous circles in Berlin, we stand in full solidarity with all liberation movements, from Palestine to Congo, from Kurdistan to Chiapas, from West Papua to Turtle Island, from Abya Yala to Sudan, from Western Sahara to Myanmar, from Haiti to Kanaky, and everywhere around the world. We firmly stand for true internationalist, intercommunalist, anti-racist, queer trans feminist solidarity.
The relentless oppression of Palestinians (in Palestine and in the diaspora) and this latest phase of the ongoing Nakba and genocide have shown the true faces and values of many liberal governments and their state apparatuses. The German state too is fully complicit in the genocide in Palestine, in its fanatical support of „Israel“ and all the „western values“ it represents: brutal occupation and exploitation, apartheid, and ethnic cleansing of Indigenous people. Anti-colonial anti-fascism must be an integral part of all peoples‘ liberation struggles. True anti-fascism is anti-colonial.
Undoubtedly, Germany is an expert in militarism, wars, and genocides:
that of the Herero and Nama people, of the Jewish people of Europe, of the Roma/Sinti people, aiding Turkey’s genocide of the Armenian people, …. the list goes on and on.
In Germany, the narrative of Germany’s alleged repentance and atonement, the instrumentalization of German guilt towards Jewish people, Germany’s self-proclaimed „Staatsräson“ („reason of state“), and its selective and highly curated „memory culture“ are put forward as rationales to actively support genocide.
Germany’s elected state representatives are boot-licking Israel, providing diplomatic cover for zionist crimes, while most of its media repeats and amplifies Israeli state propaganda.
A large section of society in Germany, dominated by white Germans, is silent again while ethnic cleansing is taking place, as Israel commits unimaginable atrocities daily, aided by Germany and its deliveries of weapons and technology to kill all life in Gaza. Many in Germany refuse to recognize (or flat-out deny) the brutal settler-colonial violence in Palestine, the continuously murderous annexation of the West Bank, the large-scale mass murdering, and the apartheid regime. „It’s complicated,“ they claim. But in times of a text-book genocide delivered daily to our screens, silence is complicity – and it will be remembered as such.
The Free Palestine movement in Germany is being targeted from all sides: By the state, by neo-nazis, by institutions, by German civil society, by „concerned citizens“, by liberals, and by the so-called „Anti-Deutsche“ („anti-Germany Germans“).
Under the guise of „fighting antisemitism“, many who call for an end to the genocide and occupation are criminalized (especially folks from Muslim-majority regions and people read as such, BIPoC, anti-zionist Jewish people), placed on red lists, cancelled, arrested, banned, insulted, attacked, and harassed.
In Germany, we also face a rather unique and very German problem: A significant proportion of white non-Jewish self-proclaimed „antifascist“ Germans eagerly support the zionist project. These misguided and annoying pawns of the state, the so-called „Anti-Deutsche“, who are allegedly on the radical left, are intentionally ignorant when it comes to zionism and Israel. Their always predictable signature move is to attack anyone who dares to speak out for Palestine as „antisemitic“, Islamist, Hamas, fascist and/or Nazi.
Clearly, there is – to put it mildly – confusion in the „anti-fascist“ movement in Germany. We must challenge it, and must more pro-actively self-reflect on the radical left here, which we are part of.
It is up to all of us to effect change.
We need to fight all racisms, especially the dangerous and ever more toxic anti-Muslim racism and anti-Jewish hate in this country.
We reject Germany’s alleged „reason of state“ („Staatsräson“), and we refuse to recognize not only „Israel“ as a legitimate state but also the German state and all states. As anarchists, anti-fascists, and anti-authoritarians, we believe that all states and all borders must be abolished. We oppose any kind of hierarchical, authoritarian power structures and ideologies or concepts such as states or political parties that put certain people or entities in power and determine the lives of others. Hence, our fight aims at the disintegration of the fascist, zionist, racist, ethnocratic regimes of „Israel“ and of all other states worldwide.
We call for an immediate end to the apartheid in and occupation of Palestine. Palestinians should be able to return to their homeland. We advocate for the liberation of Palestine and maintain that all its people should live and thrive there in peace, from the river to the sea. We fight for freedom for all.
NEVER AGAIN means NEVER AGAIN FOR ANYONE.
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ANTIFA heisst Free Palestine
Ein Statement von Anarchist*innen/Antifaschist*innen aus Berlin
November 2024
Als Anarchist*innen, Antifaschist*innen und Autonome in Berlin solidarisieren wir uns gänzlich mit allen Befreiungsbewegungen, von Palästina bis zum Kongo, von Kurdistan bis Chiapas, von West-Papua bis Turtle Island, von Abya Yala bis zum Sudan, von der Westsahara bis Myanmar, von Haiti bis Kanaky und überall auf der Welt. Wir stehen entschieden für echte internationalistische, interkommunale, antirassistische, queer-trans-feministische Solidarität.
Die unerbittliche Unterdrückung der Palästinenser*innen (in Palästina und in der Diaspora) und diese jüngste Phase der anhaltenden Nakba und des Genozids haben das wahre Gesicht und die wahren Werte vieler liberaler Regierungen und ihrer Staatsapparate gezeigt. Auch der deutsche Staat ist durch seine fanatische Unterstützung von „Israel“ und all den „westlichen Werten“, die es repräsentiert, voll und ganz mitschuldig am Genozid in Palästina: brutale Besatzung und Ausbeutung, Apartheid und ethnische Säuberung der indigenen Bevölkerung. Antikolonialer Antifaschismus muss ein integraler Bestandteil der Befreiungskämpfe aller Menschen sein. Echter Antifaschismus ist antikolonial.
Zweifellos ist Deutschland ein Experte für Militarismus, Kriege und Genozide: das der Herero und Nama, der Jüdischen Menschen in Europa, der Roma/Sinti, die Unterstützung des Genozids der Türkei an den Armenier*innen, … die Liste ist endlos.
In Deutschland wird die Instrumentalisierung der deutschen Schuld gegenüber Jüdischen Menschen, der Mythos von Deutschlands angeblicher Einsicht und Verantwortungsübernahme, die selbstproklamierte „Staatsräson“ und die selektive und stark kuratierte „Erinnerungskultur“ als Rechtfertigung für die aktive Unterstützung von Genozid angeführt.
Die gewählten Vertreter*innen des deutschen Staates liegen Israel zu Füßen und bieten diplomatische Deckung für zionistische Verbrechen, während die meisten Medien die israelische Staatspropaganda übernehmen und verstärken.
Ein großer Teil der mehrheitlich weißen Gesellschaft in Deutschland, schweigt erneut, während ethnische Säuberungen stattfinden, während Israel täglich unvorstellbare Gräueltaten begeht, unterstützt von Deutschland und seinen Waffen- und Technologielieferungen, um alles Leben in Gaza zu töten. Viele in Deutschland weigern sich, die brutale Gewalt der Siedlungskolonialist*innen in Palästina, die anhaltende mörderische Annexion des Westjordanlands (Westbank), die Massenmorde im großen Stil und das Apartheidregime als solche anzuerkennen (oder leugnen sie schlichtweg). „Es ist kompliziert“, behaupten sie. Aber in Zeiten eines nach Schema F verlaufenden und sich täglich auf unseren Bildschirmen abspielenden Genozids, ist Schweigen Mittäter*innenschaft. Und wird als solche in Erinnerung bleiben.
In Deutschland wird die Bewegung für ein Freies Palästina von allen Seiten ins Visier genommen: Vom Staat, von Neonazis, von Institutionen, von der deutschen Zivilgesellschaft, von „besorgten Bürger*innen“, von Liberalen und von den sogenannten „Anti-Deutschen“.
Unter dem Deckmantel des „Kampfes gegen Antisemitismus“ werden viele, die ein Ende des Genozids und der Besatzung fordern, kriminalisiert (insbesondere Menschen aus mehrheitlich muslimischen Regionen und Menschen, die als solche wahrgenommen werden, BIPoC, antizionistische Jüdische Menschen), auf rote Listen gesetzt, ausgeladen, verhaftet, geächtet, beleidigt, angegriffen und schikaniert.
In Deutschland stehen wir auch vor einem ziemlich einzigartigen und sehr deutschen Problem: Ein erheblicher Teil der weißen, nichtjüdischen, selbsternannten „antifaschistischen“ Deutschen unterstützt bereitwillig das zionistische Projekt. Diese fehlgeleiteten und nervigen Marionetten des Staates, die sogenannten „Anti-Deutschen“, die angeblich der radikalen Linken angehören, sind willentlich ignorant, wenn es um Zionismus und Israel geht. Ihre stets vorhersehbare und altbekannte Masche ist es, jede Person, die es wagt, sich für Palästina einzusetzen, als „antisemitisch“, islamistisch, Hamas, faschistisch und/oder Nazi zu attackieren oder zu beschuldigen.
In der „antifaschistischen“ Bewegung in Deutschland herrscht eindeutig Verwirrung (um es milde auszudrücken). Wir müssen dem entgegenwirken und uns proaktiver mit der radikalen Linken hier auseinandersetzen, zu der wir gehören.
Es liegt an uns allen, Veränderungen herbeizuführen.
Wir müssen gegen alle Rassismen ankämpfen, insbesondere gegen den gefährlichen und immer toxischer werdenden antimuslimischen Rassismus und antijüdischen Hass in diesem Land.
Wir lehnen die angebliche „Staatsräson“ Deutschlands ab und weigern uns, nicht nur „Israel“ als legitimen Staat anzuerkennen, sondern auch den deutschen Staat und alle Staaten. Als Anarchist*innen, Antifaschist*innen und Antiautoritäre glauben wir, dass alle Staaten und alle Grenzen abgeschafft werden müssen. Wir lehnen jegliche Art von hierarchischen, autoritären Machtstrukturen und Ideologien oder Konzepten wie Staaten oder politische Parteien ab, die bestimmte Personen oder Organisationen an die Macht bringen und das Leben anderer bestimmen. Daher zielt unser Kampf auf die Zerschlagung des faschistischen, zionistischen, rassistischen und ethnokratischen Regime von „Israel“ und aller anderen Staaten weltweit.
Wir fordern ein sofortiges Ende der Apartheid und der Besetzung Palästinas. Palästinenser*innen sollten in ihr Zuhause/ihre Heimat zurückkehren können. Wir setzen uns für die Befreiung Palästinas ein und vertreten die Ansicht, dass alle seine Bewohner*innen dort in Frieden leben und gedeihen sollten, vom Fluss bis zum Meer. Wir kämpfen für die Freiheit aller.
NIE WIEDER bedeutet NIE WIEDER FÜR NIEMANDEN.