06.11.2025 (Do) 15:00 Uhr vor der Marokkanischen Botschaft, Niederwallstr.39, 10117 Berlin

⚐ Demo: Freiheit für die Westsahara. 50 Jahre Besatzung – 50 Jahre Widerstand!

⚐ Demo: Freiheit für die Westsahara. 50 Jahre Besatzung – 50 Jahre Widerstand!

Kundgebung 15:00 bis 16:00 vor der Marokkanischen Botschaft, Niederwallstr. 39, 10117 Berlin // danach Protestlauf zum Auswärtigen Amt mit Abschlusskundgebung

Bundesweite Aktionswochen Westsahara 31.10.–14.11.2025: https://westsahara.noblogs.org

Anlässlich des Jahrestags des sog. „Grünen Marschs“, des am 06.11.1975 von Marokko staatlich inszenierten und von der Armee abgesicherten Siedlungsmarschs zur Besetzung der Westsahara, rufen wir zum Protest vor der marokkanischen Botschaft in Berlin auf.

Vor fünfzig Jahren marschierte Marokko in die Westsahara ein – bis heute dauert die Besetzung an.

Wir stellen uns gegen die anhaltende Unterdrückung der sahrauischen Bevölkerung und fordern:

  • Freiheit für alle politischen Gefangenen in marokkanischen Gefängnissen,
  • ein Ende der Besatzung und
  • das Recht auf Selbstbestimmung für das sahrauische Volk.

Wir wollen auf die Verbrechen Marokkos gegen die Bevölkerung der Westsahara aufmerksam machen und für die Solidarität mit der sahrauischen Befreiungsbewegung demonstrieren.

Wir treten für die Freiheit der sahrauischen Gefangenen ein, die unter unwürdigen Bedingungen in den Knästen Marokkos eingesperrt sind.

Beim anschließenden Protestlauf zum Auswärtigen Amt werden wir auf die Komplizenschaft der deutschen Bundesregierung und der deutschen Konzerne aufmerksam machen, die sich in den besetzten Gebieten völkerrechtswidrig bereichern und zur Aufrechterhaltung der Besatzung beitragen. Beteiligte Konzerne sind unter anderen ThyssenKrupp, Siemens, DHL International GmbH, HeidelbergCement, Continental AG und Köster Marine Proteins GmbH und auch die Allianz-Versicherung.

Anlässlich des andauernden Genozids Israels an der palästinensischen Bevölkerung prangern wir zugleich die enge militärische und politische Zusammenarbeit Deutschlands mit Israel und Marokko an – Komplizenschaft auf Kosten von Freiheit und Selbstbestimmung in Palästina wie in der Westsahara.

Unsere Solidarität gilt allen, die gegen Kolonialismus, Besatzung und Unterdrückung kämpfen – in der Westsahara und weltweit.
Gemeinsam fordern wir: Freiheit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung – jetzt!

________

Kolonialismus, Besatzung, Widerstand

Die Westsahara wurde 1975 von der spanischen Krone 1975 der Übernahme Marokkos überlassen. Beim darauf folgenden Einmarsch beging die marokkanische Armee Kolonialmacht Massaker und schreckte auch nicht davor zurück, Phosphorbomben auf fliehende Sahrauis abzuwerfen. Gleichzeitig begann eine massenhafte Besiedlungspolitik, die einherging mit der Vertreibung und Zerstörung von Eigentum der Sahrauis.

Bereits unter spanischer Kolonialherrschaft hatten sich die Saharauis in Widerstandskomitees organisiert, die sich mit Protestmärschen, Streiks und Sabotage-Aktionen gegen die neue Besatzungsmacht wehrten. Dieser Widerstand setzte sich nach der marokkanischen Besatzung fort. Aktivist*innen und Angehörige wurden daraufhin verhaftet, gefoltert und in Gefängnisse nach Marokko verschleppt, wo sie unter unmenschlichen Zuständen Jahrzehnte isoliert und dauerhaft gefoltert wurden.
Unter dem Druck der UNO musste Marokko 1999 eingestehen, dass 43 Inhaftierte getötet wurden, über deren Verbleib das Regime immer geschwiegen hatte.

Mit den Widerstandskomitees konsolisierte sich die 1973 gegründete Befreiungsbewegung Frente Polisario, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Selbstbestimmung der Sahrauis wiederherzustellen – durch den bewaffneten Kampf, um der Besatzungsmacht militärisch Widerstand zu leisten. Andererseits durch juristische und diplomatische Arbeit, durch die Mitgliedschaft in internationalen Organisationen, um die Anerkennung ihrer Souveränität durchzusetzen.

Waffenstillstand und Diplomatie – von Marokko bewusst hintergangen

1991 ging die Polisario unter UN-Vermittlung einen Waffenstillstand mit Marokko ein, um unter Aufsicht der UN und anderer internationaler Gremien wie der Afrikanischen Union eine Volksabstimmung der Sahrauis in den besetzten Gebieten durchzuführen und über die Zukunft der Westsahara abzustimmen.

Marokko verzögerte den Prozess jahrelang – später blockierte es gar die Präsenz internationaler Beobachter und verhinderte so eine international anerkannte Volksabstimmung; stattdessen baute Marokko einen 2700 km langen Befestigungswall bis an die Grenze von Mauretanien durch die Westsahara. Dort wurden Millionen Sprengfallen gelegt. Die Minenfelder sollen einerseits die besetzten Gebiete gegen die befreiten Gebiete absichern und andererseits den Sahrauis die Rückkehr in die Westsahara verunmöglichen.

Die Geflüchtetencamps in Algerien stehen unter der Verantwortung der Polisario, die mit demokratischer Selbstverwaltung das Überleben der Sahrauis aufrechterhält. Die kommunale Verwaltung wie auch Bildungs- und Gesundheitsprogramme werden größtenteils durch die Frauen-Union gewährleistet.

Der antikoloniale Kampf um Befreiung geht weiter

Nachdem im November 2020 marokkanische Truppen eine friedliche Protestaktion der sahrauischen Zivilgesellschaft brutal verhinderten und klar wurde, dass jegliche Volksabstimmung über die Freiheit der Westsahara immer weiter sabotiert werden würde, wurde von der Frente Polisario erneut der bewaffnete Kampf aufgenommen.

Gegen Kolonialismus, Imperialismus und Siedlungskolonialismus

Die Anerkennung der marokkanischen Besatzung durch die USA unter Trump 2020 hat zu einem Boom durch Multis geführt, die Westsahara noch stärker auszubeuten, vor allem mit Phosphat-Abbau, bei der Errichtung von Windkraftparks, beim Hafenausbau und mit der Produktion von „grünem“ Wasserstoff.

Unter den Augen der UNO, der europäischen Regierungen und auch deutscher Konzerne wie u. a. Heidelberg Cement und Siemens werden täglich Menschenrechte verletzt. Menschen verschwinden ohne Anklage in geheimen Knästen und sind ständiger Folter ausgesetzt.

Ein Schlüsselelement der Besatzung der Westsahara ist die wachsende Zusammenarbeit zwischen Marokko und Israel Das Bündnis besteht seit Beginn der Besatzung, aber in den letzten Jahren wurde es vermehrt öffentlich gemacht und institutionalisiert. Die Lieferung von Drohnen, Überwachungstechnik, Waffen und Militärberatern an Marokko ist nur ein Aspekt. Israelische Unternehmen wie Ratio Petroleum sind jetzt an der Ölexploration in sahrauischen Gewässern beteiligt. Das verstößt gegen das Völkerrecht und vertieft weiter ungestraft die koloniale Plünderung.

Während Israels Genozid in Gaza weitergeht, tauchen Enthüllungen über Marokkos stille, aber entscheidende Rolle bei der Unterstützung des israelischen Militärs auf – während das Land gleichzeitig seine Beziehungen zu Israel nutzt, um seine eigene Position in der Westsahara zu stärken. Dieselben Waffensysteme, die gegen Palästinenser eingesetzt wurden, verändern nun auch die Machtverhältnisse im Maghreb, nicht zuletzt durch ihre Stationierung in den sahrauischen Gebieten unter marokkanischer Besatzung.
Es geht um strategischen Profit, regionalen Einfluss und die gegenseitige Stärkung der territorialen Vorherrschaft.

Marokko: Krieg nach außen und Krieg nach innen

Durch die Kosten der Besatzung der Westsahara als auch durch Projekte wie bspw. die Fussball WM 2030 ist die Verschuldung des Landes an den Finanzmärkten enorm gewachsen, so dass im „eigenen Land“ – in Marokko – immer mehr Kürzungen in Sozial- und Bildungseinrichtungen verfügt werden. Dies führt zu Unzufriedenheit im Innern, die sich in spontanen Aufständen und Unruhen widerspiegelt. Allerdings lässt das Regime bisher keine Zweifel daran aufkommen, dass Protestmärsche der „eigenen Bevölkerung“ ebenfalls mittels Polizeigewalt und Schusswaffeneinsatz niedergeschlagen werden, wie es vor Kurzem durch die selbst erklärten Proteste einer Generation Z geschehen war.

Image

Image

 
28.02.2025 (Fr) 19:00 Uhr Stadtteilladen Zielona Góra

⏍ Veranstaltung: HowTo Free West-Sahara? Antikolonialismus konkret.

Image

Sharepic
Poster, color
Poster, black/white

Mit Volxküche (vegan), nach der Veranstaltung sahaurische Tee-Zeremonie und Solitresen.

Aktuelle Strategien der Sahrauischen Befreiungsbewegung & Infos zur kommenden Solidaritäts-Rundreise 2025

Ein Aktivist der Frente Polisario aus den Geflüchteten-Camps der Sahrauis spricht über aktuelle Strategien der Befreiungsbewegung und welche Konzerne aus Deutschland bei der Ausbeutung der Ressourcen der West-Sahara mitmachen.

Außerdem informieren wir über die anstehende Solidaritäts-Rundreise in die Geflüchteten-Camps der Sahrauis in Algerien, die vom 17.–27.April 2025 stattfinden wird. Genoss:innen, die bei der Rundreise 2024 mit dabei waren, zeigen einen kurzen Videoclip und Fotos.

 
14.02.2025 (Fr) 02:54 Uhr Solirundreise zu den Geflüchteten-Camps der Westsahara in Algerien

TRAILER: "Kurz-Doku – Solidaritätsrundreise 2024 in die Geflüchteten-Lager der Westsahara in Algerien

Image

--english below--

Passend zur geplanten Solidaritäts-Rundreise im April 2025 in die Sahraui-Camps in Algerien wurde eine kurze Dokumentation über die Solirundreise 2024 veröffentlich.

⚯ LINK ZUR DOKU + INFOS ZUR SOLI-RUNDREISE 2025: https://westsaharasoli.noblogs.org/post/2025/02/14/trailer-kurz-doku-solidaritaetsrundreise-2024-in-die-gefluechteten-lager-der-westsahara-in-algerien/

Die 20 Minuten kurze Doku wurde von einem Teilnehmer erstellt und kann gerne auch heruntergeladen werden, um sie bei Veranstaltungen zu zeigen. Eine Kopie mit UltraHD-Auflösug könnt ihr gerne auf Anfrage ebenfalls erhalten.

▷ Schaut euch die Doku an, sie vermittelt einen konkreten Eindruck vom Programm der Solidaritätsrundreise.

Anmeldeschluss für die Solidaritätsrundreise 17.04.–27.04.2025 ist der 8.März! Infos und Kontakt: https://westsaharasoli.noblogs.org


TRAILER: “Short documentary - Solidarity tour 2024 to the Western Sahara refugee camps in Algeria”

On the occasion of the planned solidarity tour in April 2025 to the Sahrawi camps in Algeria, a short documentary about the solidarity tour 2024 was published.

⚯ LINK TO THE DOCUMENTARY AND INFOS ABOUT THE SOLIDARITY TRIP 2025: https://westsaharasoli.noblogs.org/post/2025/02/14/trailer-kurz-doku-solidaritaetsrundreise-2024-in-die-gefluechteten-lager-der-westsahara-in-algerien/

The short 20-minute documentary was created by a participant and can also be downloaded to show at events. You can also receive a copy with UltraHD resolution on request.

▷ Take a look at the documentary, it gives you a concrete impression of the program of the solidarity tour.

Registration deadline for the solidarity tour 17.04.-27.04.2025 is 8 of March! Info and contact: https://westsaharasoli.noblogs.org

 
31.01.2025 (Fr) 00:14 Uhr westsaharasoli.noblogs.org

17.–27. April 2025: Solidaritätsrundreise zu den Westsahara-Camps in Algerien

Image

Source: https://westsaharasoli.noblogs.org

Ziel der Reise

Die Solidaritätsrundreise in die Westsahara-Camps in Algerien bietet politisch Engagierten die Möglichkeit, vor Ort die Situation der Sahrauis und ihren Kampf um Selbstbestimmung und Unabhängigkeit aus erster Hand kennenzulernen. Die Teilnehmenden erfahren, wie sie die Sahrauis in ihrem Streben nach Gerechtigkeit aktiv unterstützen können.

2025 ist der 50. Jahrestag der militärischen Invasion Marokkos in die Westsahara und des Madrider Abkommens. Und 50jähriges Jubiläum der Sahrauischen Einheit, bei der die verschiedenen politischen und sozialen Strukturen der Westsahara die Frente Polisario als ihren Repräsentanten benannt haben.

Infos, Anmeldung, Kontakt

Mail: soli-rundreise@riseup.net (ANMELDESCHLUSS: 08.03.2025)

Programm

Zeitlicher Rahmen: 17.04.2025—27.04.2025

Besuch in verschiedenen Camps:

  • Frauen-, Jugend- und Studierenden-Verbände der Frente Polisario, Verein der Angehörigen von Verschwundenen, Vertreter:innen der Sahrauischen Republik

  • Schule, Kindergarten, Kunstatelier, Widerstands-Museum, Projekte der Selbstversorgung.

  • Krankenhaus, Zentrum für Kinder mit Behinderung, Media Luna Roja Sahraui (Rotes Kreuz Westsahara).

  • Solidaritäts-Projekttag

Die Übernachtungen finden in einem Wilaya-Camp bei Familien statt.

Flugdaten:

  • 17.04.2024 21:00 ABFLUG von Flughafen Algier zum Flughafen Tindouf

  • 27.04.2024 05:45 ANKUNFT am Flughafen Algier vom Flughafen Tindouf

Kosten

  • Flug Deutschland – Algier (Hin und Zurück) + eventueller Aufenthalt in Algier: individuelle Bezahlung (Planung der An- und Abreise zwischen Deutschland und Algier werden nicht von der Rundreise-Orga geplant, sondern muss eigenständig organisiert werden)

  • Visa-Kosten: werden übernommen (in Absprache mit der Rundreise-Orga)

  • Flug Algier – Tindouf (Hin und Zurück) + Unterkunft + Verpflegung + Fahrtkosten: circa 280 Euro (Planung durch die Rundreise-Orga)

Koordination

Vertretung der Frente Polisario in Deutschland

Politische und soziale Situation

Seit November 2020 herrscht erneut Krieg zwischen Marokko und der Frente Polisario, nachdem die Vereinten Nationen über 30 Jahre lang keine Fortschritte bei der Dekolonialisierung der Westsahara erzielen konnten. Die Corona-Pandemie hat die humanitäre Lage in den Flüchtlingslagern, die auf internationale Hilfe angewiesen sind, drastisch verschlechtert. Die globale Inflation verschärft zudem die ohnehin schon prekäre soziale Situation in den Lagern.